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Warum KI nicht wirklich intelligent ist

Die Künstliche Intelligenz (KI) erlebt einen beispiellosen Boom. Doch ist KI wirklich intelligent? Oder handelt es sich nur um maschinelles Lernen? Die Antwort ist ernüchternd: Trotz der beeindruckenden Fortschritte in den letzten Jahren sind heutige KI-Systeme weit von echter Intelligenz entfernt. Dennoch müssen sich Unternehmen mit diesen Theman auseinandersetzen. Warum das so ist, erklären wir in diesem Artikel.

1. Maschinelles Lernen ist kein echtes Denken

Echte Intelligenz zeichnet sich durch Weltverständnis, kreative Problemlösung und eigenständige Entscheidungsfindung aus. Maschinelles Lernen hingegen basiert auf Algorithmen, die Daten analysieren, Muster erkennen und darauf basierend Vorhersagen treffen. Das bedeutet:

  • KI versteht nicht, was sie tut – sie berechnet Wahrscheinlichkeiten.
  • Sie hat kein Bewusstsein und keine Absichten.
  • KI kann keine neuen Konzepte erschaffen, sondern nur existierende Muster neu kombinieren.

Ein gutes Beispiel ist die Sprachübersetzung. Systeme wie Google Translate liefern beeindruckende Ergebnisse – aber sie verstehen nicht wirklich die Bedeutung eines Satzes. Sie berechnen lediglich die wahrscheinlichste Übersetzung anhand von Millionen bereits vorhandener Beispiele.

2. Der Turing-Test und die Illusion von Intelligenz

Schon in den 1950er Jahren entwickelte Alan Turing einen Test, um zu überprüfen, ob eine Maschine intelligent ist. Doch ein KI-System kann den Test bestehen, ohne wirklich zu „denken“. Ein Chatbot wie ChatGPT etwa kann sehr überzeugend wirken – aber nur, weil er aus unzähligen Texten gelernt hat, was die wahrscheinlichste Antwort ist. Er „denkt“ nicht über seine Antworten nach, sondern rechnet sie aus.

Dieses Phänomen ist bekannt als der „Kluge-Hans-Effekt“: Ein Pferd schien einst mathematische Aufgaben lösen zu können – in Wahrheit interpretierte es nur unbewusste Signale seines Besitzers. Ähnlich verhält es sich mit KI: Sie „weiss“ nicht, was sie tut, sondern imitiert nur menschliches Verhalten.

3. CAPTCHA – Ein Test für Mensch oder Maschine

Ein Beispiel für den Unterschied zwischen menschlicher Intelligenz und maschinellem Lernen sind sogenannte CAPTCHA-Tests. Diese werden genutzt, um Menschen von Maschinen zu unterscheiden. Früher bestand ein CAPTCHA aus verzerrten Buchstaben, die nur Menschen richtig entziffern konnten. Heute sind Bild-CAPTCHAs verbreitet, bei denen man z. B. alle Bilder mit Ampeln oder Autos auswählen muss.

Solche Tests sind eng mit dem Turing-Test verwandt: Eine Maschine muss beweisen, dass sie menschliche Fähigkeiten besitzt. Während moderne KI-Modelle Bild-CAPTCHAs mittlerweile oft lösen können, basiert ihr Erfolg nicht auf echtem Verständnis, sondern nur auf der Wiedererkennung von Mustern. Eine wirkliche Interpretation der Bilder bleibt ihnen verwehrt.

4. Fehlende Weltkenntnis und logische Fehlschlüsse

Eines der grössten Probleme von KI-Systemen ist ihre mangelnde Fähigkeit zur echten Kontextverarbeitung. Ein Beispiel: Ein System zur Bilderkennung wurde darauf trainiert, Schiffe zu identifizieren. Doch statt nach den typischen Merkmalen eines Schiffes zu suchen, erkannte die KI oft nur das Wasser und nahm an, dass dort ein Schiff sein muss. Der Fehler? Das System hatte kein echtes Verständnis davon, was ein Schiff ausmacht.

Dieses Problem zeigt sich auch bei Sprachmodellen. Sie produzieren oft überzeugende, aber sachlich falsche Aussagen. Sie erkennen Muster, aber nicht deren Bedeutung. Das macht sie unzuverlässig in sensiblen Bereichen wie Medizin oder Rechtsprechung.

5. Die Schwachstelle: Fehlende Transferleistung

Menschen sind in der Lage, Wissen aus einem Bereich auf einen anderen zu übertragen. Diese „Transferleistung“ fehlt der KI weitgehend. Ein System, das perfekt Schach spielen kann, hat keinerlei Fähigkeit, Auto zu fahren oder ein Gedicht zu schreiben. Jedes KI-System ist nur so gut wie die Daten, mit denen es trainiert wurde. Es gibt keine allgemeine Intelligenz, sondern nur spezialisierte Algorithmen für spezifische Aufgaben.

6. "Künstliche Intelligenz" – Ein Modewort ohne Substanz

Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ ist letztlich mehr Marketing als wissenschaftliche Realität. Das Wort „Intelligenz“ suggeriert, dass diese Systeme eigenständig denken, lernen und verstehen können – doch das ist nicht der Fall. Maschinelles Lernen wäre die treffendere Bezeichnung, doch „KI“ klingt eben spektakulärer.

Viele Unternehmen nutzen den Begriff KI, um ihre Produkte moderner erscheinen zu lassen. Doch in den meisten Fällen handelt es sich um nichts weiter als Statistik und Datenanalyse auf hohem Niveau – aber ohne Bewusstsein, Kreativität oder echtes Verständnis.

Warum sich Manager mit KI auseinandersetzen sollten

Trotz all dieser Limitierungen ist KI nicht zu unterschätzen. Unternehmen investieren Milliarden in die Entwicklung neuer KI-Modelle, die Arbeitsprozesse verändern und ganze Branchen umkrempeln. Das bedeutet:

  • KI ist gekommen, um zu bleiben – Unternehmen müssen lernen, sie richtig zu nutzen.
  • Mitarbeiter setzen KI-Tools bereits ein – oft ohne Sicherheitsvorkehrungen.
  • Manager müssen verstehen, wo KI sinnvoll ist – und wo sie Risiken birgt.

Die Explosion der Möglichkeiten durch grosse Sprachmodelle wie ChatGPT oder Google Gemini führt dazu, dass KI in immer mehr Arbeitsprozessen Einzug hält. Wer als Führungskraft nicht versteht, wie KI funktioniert – und vor allem, wie sie nicht funktioniert – wird früher oder später Probleme bekommen. Denn KI wird nicht verschwinden, sondern immer stärker unsere Wirtschaft und Gesellschaft prägen.

Fazit

KI ist nicht wirklich intelligent – sie ist ein leistungsfähiges Werkzeug, das Muster erkennt und Vorhersagen trifft. Maschinelles Lernen hat beeindruckende Fortschritte gemacht, bleibt aber weit entfernt von echtem Verständnis oder Kreativität. Manager und Entscheider sollten sich dringend mit dem Thema auseinandersetzen, um die Chancen und Risiken der KI-Technologien richtig einordnen zu können. Denn eines ist sicher: Die Entwicklung geht rasant weiter – und wer nicht mitzieht, bleibt zurück.

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