Social Media Marketing im B2B
«Führende B2B-Anbieter verhalten sich zunehmend wie die besten B2C-Unternehmen.»
Dr. Tobias Umbeck, Partner bei Bain & Company
Social Media hat sich für Unternehmen als Marketing-Kanal längst etabliert. Zumindest im B2C-Bereich. Aber wie sieht es mit den B2B-Firmen aus? Ist Social Media Marketing im B2B Bereich sinnvoll? Es kommt darauf an.
Gute B2B Social Media Beispiele
Die Gemüter zum Thema B2B Social Media Marketing sind noch geschieden. Es gibt einige B2B Unternehmen, die damit sehr erfolgreich sind. Ein spannendes Beispiel aus der deutschen Industrie ist die Walter AG aus Tübingen. Aktuell hat deren Facebook Account 280k Likes, LinkedIn 16k Follower und Instagramt 21k Follower. Publiziert werden Fotos von interessanten Produkten, Videos und GIFs. Dabei wird vor allem auf Ästhetik gesetzt.
Was diese Profile für die junge Generation attraktiv macht sind persönlichere Beiträge. (Mehr dazu weiter unten in unserem Beitrag).
Wozu braucht es im B2B Social Media?
Und genau hier liegt die Antwort zur Frage, wozu B2B-Unternehmen gutes Social Media Marketing betreiben sollten:
- Erstens können Sie potenzielle Kunden gewinnen, die in den sozialen Netzwerken aktiv sind. So können Leads auch ausserhalb Ihrer Website generiert werden.
- Zweitens wird die Brand Awareness erhöht. Denn Social Media Nutzer unterschiedlichster Interessen und Unternehmen werden auf Ihre Firma aufmerksam.
- Drittens unterstützt die Social Media Präsenz mit aktuellen Beiträgen das Vertrauen in Ihr Unternehmen. Oder auch umgekehrt: Unternehmen ohne Social Media Profil gelten als verstaubt.
- Und viertens können Sie so neue Mitarbeiter finden. Social Recruiting ist ein Weg der Personalbeschaffung, der vor allem bei jungen potenziellen Mitarbeitern erfolgreich ist. Die am häufigsten zum Social Recruiting verwendeten Social Media Kanäle sind LinkedIn, Xing, Facebook. Unternehmen sprechen geeignete Kandidaten über ihr Profil direkt an.
Was B2B Unternehmen auf jeden Fall vermeiden sollen ist, ein Facebook- und Twitter-Profile zu eröffnen und dies nach ein paar Wochen nicht mehr zu pflegen.
Wer eine B2B Social Media Strategie erstellt, sollte folgende Punkte beachten:
1. Auswirkung von Social Media Aktivitäten auf Suchresultate
Vielen B2B Unternehmen investieren viel Geld in Suchmaschinenoptimierung (SEO). Soziale Medien steigern sowohl das Engagement wie auch den Referral-Traffic. Und beides kann das Ranking verbessern. Die Anzahl an Followers sowie Shares, Likes und Kommentare haben dabei einen signifikanten Einfluss.
2. Etwas Spannendes finden
Der B2B Bereich hat den Ruf marketingtechnisch langweilig zu sein. Das muss aber nicht heissen, dass bei B2B keine spannenden Themen zu finden sind.
Greifen wir das Beispiel Walter Tools auf. Metallschneider und Tiefstechklingen könnten langweilig wirken. Es wurde aber kreativ analysiert, was die Kundschaft interessieren könnte: ästhetische Mechanik- und Technik-Teile.
Diese lassen sich sowohl foto- wie auch videografisch hervorragend darstellen lassen. Events, Historisches, hart arbeitende Mitarbeiter und vieles mehr können weitere interessante Themen sein. Selbst bei einem wirklich langweilig wirkenden B2B Unternehmen lässt sich interessanter Content finden.
3. Echte Personen – echte Emotionen
Diesem Punkt muss dringend Bedeutung beigemessen werden. B2B kann sehr distanziert und sachlich wirken. Hier hätte auch unser Beispiel Walter Tools noch ein wenig Aufholbedarf. Deshalb ist es wichtig, in verschiedener Hinsicht persönlich zu wirken.
Dies kann auf unterschiedliche Weise erreicht werden, z.B.:
- Regelmässige Fotos der Mitarbeiter oder Kunden, sofern möglich und erlaubt. Das Einbeziehen von Mitarbeitern ist auch in Hinsicht auf Social Recruiting optimal. Es zeigt, dass das Unternehmen die Mitarbeiter wertschätzt und sie gerne präsentiert.
- Kommentare und Beiträge in der ersten Person schreiben
- Echte Personen mit ihren Namen beim Kundendienst/bei Kundenkontakt einsetzen
4. Analyse
Social Media Aktivitäten müssen analysiert werden. Es gilt herauszufinden, welche Nutzer oft mit Ihrem Unternehmen interagieren („Engagement“). Aber auch welche Beiträge funktionieren und welche nicht. Ausserdem ist die Auswahl des passenden Kanals von grosser Bedeutung.
Mit einem umfangreichen Social Media Analytics Tool kann das “Engagement” mit den Kunden untersucht werden. Indem passende Keywords recherchiert werden, zeigt sich was über das eigene Unternehmen, Konkurrenten und die Branche gesprochen wird. So behält das Unternehmen die Übersicht und kann bei grösseren Schwierigkeiten sogar einen Shitstorm vermeiden.
Derzeit ist das Business Netzwerk LinkedIn auch bei deutschsprachigen B2B Unternehmen ein wichtiger Kanal. Die Nutzerzahlen sind in den letzten beiden Jahren auch im europäischen Raum massiv angestiegen. Das meist für private Zwecke genutzte Facebook ist dennoch ein beliebter B2B Kanal. YouTube wird vor allem von Unternehmen eingesetzt, die komplexe Produkte verkaufen.
5. Social Media Marketing in Content Marketing einbetten
Es gibt eigentlich keine guten Social Media Kampagnen ohne eine gute Content Marketing Kampagne. Viele B2B Marketingabteilungen kümmern sich schon um Content Marketing in Form von Newslettern, Bannern, Kundenzeitschriften etc. Wichtig zu erwähnen ist, dass es auch im Social Media auf guten Content ankommt. Es stellt sich die Frage: Was interessiert meine Zielgruppe?
Sie sollten also den besten und interessantesten Content auf sozialen Kanälen publizieren:
- Immer ein Call to action. Wie oft haben wir schon Beiträge gesehen, die lediglich ein Bild zeigen. Was sollen Nutzer mit solchen Beiträgen anfangen? Ein Link zu einer relevanten Seite oder eine klare Aufforderung darf nicht fehlen.
- Bilder: sagen bekanntlich mehr als tausend Worte. Jeder Beitrag sollte ein Bild enthalten.
- Videos/GIFs: Wirken z.B. auf Facebook aber auch LinkedIn sehr gut
- Heitere und humorvolle Beiträge: Nur ab und zu, dürfen aber auf keinen Fall fehlen
6. Abteilungen müssen eng zusammenarbeiten
Es ist wichtig, dass Sie einen Social Media Verantwortlichen zu definieren. Diese muss mit anderen Abteilungen kommunizieren. Dies sollte eine Person sein, die das Unternehmen und dessen Umwelt gut kennt. Nur so kann sichergestellt werden, dass Informationen, die beispielsweise Lieferanten betreffen, auch dem Einkauf zugänglich gemacht werden. Oder technisch relevante Informationen dem Entwickler zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere gilt dies für Kundeninformationen, die ins CRM eingefügt werden müssen. Die Mitarbeiter Ihres Unternehmens müssen unbedingt miteinbezogen werden. Nur so werden sie die Aktivitäten in den sozialen Medien unterstützen, z.B. selber Likes und Shares geben.
Wie in der Liebe – auch die Beziehung zwischen B2B und Social Media ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wer erfolgreich sein will, muss regelmässig zielgruppengerecht auf den verschiedenen Kanälen publizieren und wertvolle Inhalte teilen.
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