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Der Einkauf hinkt in der Digitalisierung hinterher

Der Begriff Industrie 4.0 wird meist mit cyber-physischen Produktionssystemen oder mit Internet of Things (IoT) gleichgesetzt. Von der Digitalisierung sind jedoch alle Unternehmensbereiche betroffen.

„Die grössten digitalen Werthebel liegen gar nicht wie vielfach unterstellt in der Technologie oder nur in einer Flexibilisierung der Fertigung, sondern in teilweise produktionsfernen, indirekten Bereichen wie Vertrieb, Preissetzung, Planung, Controlling oder Einkauf.“ Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des bekannten Beratungsunternehmens Oliver Wyman.

Marketing und Vertrieb befassen sich seit Jahren mit Software, die ihnen Kundeninformationen liefern. Der Einkauf hält sich hierbei meistens noch im Hintergrund. Dafür mag es verschiedene Gründe geben:

In vielen Unternehmen hat auch nach jahrelangen Predigten über die Wichtigkeit des Einkaufs dieser noch immer nicht den Stellenwert eingenommen, der ihm gebührt. In diesem Fall werden Software und ERP Anpassungsanträge des Einkaufs mit einer geringen Priorität behandelt.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass sich der Einkauf nicht genug mit diesem Thema befasst. Denn im Vordergrund stehen die Kostenreduktion durch Preisverhandlung. Diese sind auch fix in den Zielen verankert.

Vielen Einkaufsleitern ist bewusst, dass sie sich mit der Digitalisierung befassen sollten. Dies zeigt auch eine Studie von Roland Berger.  30 Prozent der CPO´s gaben an, dass die Digitalisierung von wesentlicher Bedeutung ist, sie sich aber nicht genügend vorbereitet fühlen.

Erster Schritt: Austausch des Einkaufs mit Marketing und Vertrieb

Schauen Sie sich die Lösungen, die Marketing und Vertrieb einführen, genau an. Unter Umständen können Sie diese für die Beschaffungsmarktforschung ebenfalls nutzen. Bei einer Airline wurde für Verkauf und Marketing ein Online Montoring Tool beschafft. Damit wurden die Kundenaktivitäten im Netz, in Blogs und Social Media zu überwachen. Was wäre, wenn Sie über diesen automatisierten Weg auch Lieferanten- oder Rohmaterialinformationen sammeln und diese im SRM einspielen? Oder wenn Sie Preisinformationen von alternativen Lieferanten publiziert auf Online Marktplätzen und E-Shops nutzen würden? Oder erstellen Sie Gruppen auf LinkedIn, Xing oder einen Einkaufsblog und lassen Sie sich ihre Probleme lösen. Viele Informationsflüsse lassen sich mit geringem Aufwand digitalisieren.

Zweiter Schritt: Nutzen Sie die Digitalisierungsmöglichkeiten Ihrer Lieferanten

Ob OCI, EDI oder Logistikanbindungen – damit können Sie Ihre Beschaffungsprozesskosten reduzieren. Viele Ihrer Lieferanten haben bereits Lösungen, welche sich mit den meisten ERP Systemen einfach anbinden lassen. Wer trägt die Kosten für diese Anbindung? Dies ist eine Frage der Verhandlung! Dadurch reduzieren sich die Transaktionskosten Ihrer Lieferanten massiv. Sie müssen dann weder eine Auftragsbestätigung noch eine Terminverschiebung eingeben. Zusätzlich versprechen sie sich davon eine langfristige Kundenbindung. Denn eine Anbindung Ihres Systems bedeutet auch internen Aufwand. Die besseren Argumente sind daher auf Ihrer Seite.

Weitere Schritte: Professionelle Unterstützung

Es gibt verschiedene Einkäuferanlässe zum Thema Digitalisierung im Einkauf. Tauschen Sie sich dort unverbindlich aus und holen Sie sich Einsparungskennzahlen und Best Practice Beispiele. Die Chemie- und Automobil Branche spielen hier eine Vorreiter Rolle. Sie sind bereit sich mit branchenfremden Firmen auszutauschen.

Die hier aufgelisteten Beispiele sind lediglich wenige Ideen, die das breite Spektrum der Einkaufsdigitalisierung kurz anreissen. Wir empfehlen Ihnen Beratungsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Damit erhalten Sie einen neutralen Blick und Out-of-the-Box Ideen. Wenn es in Ihrem Unternehmen nicht unbedingt eines der Top 5 Consulting Unternehmen sondern ein praxisorientierter Anbieter sein soll, stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung.

Dieser Beitrag wurde von der LinkedIn Redaktion vorgestellt in: Favoriten der Redaktion

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